Die Great Ocean Road ist knapp 250km lang und wir haben sie auf zwei Tagen aufgeteilt. Vorab sind wir noch zu den bunten Badehäuschen in Melbourne gefahren. Es war gar nicht so einfach das Bild zu machen, denn entweder waren die Häuschen von Ihren Besitzern “besetzt” oder Asiaten machten Ihre Selfis vor ihnen. Es war dann auch eher unter: “Haben wir gesehen” zu verbuchen.
Wir sind die Great Ocean Road vor Jahren schon einmal gefahren, aber ich muss sagen, dass ich keine großen Erinnerungen an sie habe. Nach den eher bedeckten letzten Tagen sollte uns für die nächsten zwei Tage ein blauer Himmel erwarten. Also wieder einmal gute Vorraussetzungen. Beim ersten Teil ist es mehr die Küste und die Straße, die in die “Berge” gehauen wurde, die fasziniert. Beim zweiten Teil beeindrucken die riesigen Felsformationen, die (noch) im Ozean der starken Brandung trotzen.
Auf diese wirklich schönen Straße kommt man an vielen Eukalyptuswälder vorbei, wo auch viele Koala leben. So war die Freude auch groß, wie wir den ersten Koala (in diesem Urlaub) erspähen konnten. Sie sind einfach niedlich und man möchte sie am liebsten einpacken und mitnehmen.
Später beim Abendessen, teile uns der Kellner auch mit, dass draußen ein Koala in den Bäumen sitzen würde. Zum Glück und rein zufällig hatte ich mein Tele mit und auch er wurde als Bild festgehalten.
Der nächste Morgen ging dann an unsere körperlichen Grenzen und sorgte dafür, dass wir die kommende Nacht gut schlafen konnten.
Auf unserer Route zu den Zwölf Aposteln hatte ich noch einen Wasserfall in einem kleinen Nationalpark ausfindig gemacht. Ich habe mich vorab in die Bilder verliebt und wollte unbedingt dort hin, aber ich wollte auch vor den Touristenbussen an den Zwölf Aposteln sein. Das bedeutete, dass wir planten um 8.00 Uhr am Wasserfall zu sein. Die Anfahrt war wieder Typisch Australisch. Es gab ganz am Anfang ein Hinweisschild zum Nationalpark und Wasserfall und dann eine ganz lange Zeit kein Schild. An jeder Kreuzung fragt man sich ob man noch richtig sei. Man fährt weiter und überraschend kommt dann der Parkplatz. Der Weg zu Wasserfall sollte lt. Beschreibung einfach sein. Jetzt habe ich festgestellt, dass die Australier eine andere Definition von easy haben wie ich. Es warteten jeweils 199 Treppen hin und zurück auf uns. Nicht, dass es irgendwo gestanden hätte ich habe sie gezählt. Der Ausblick hat uns aber belohnt. Einzig das Wissen, dass wir die Stufen wieder hoch gehen müssen, trübte etwas die Freude. Und natürlich habe ich mein volles Kameraequipment, d.h. zwei Kamerataschen und Stativ mit zum Wasserfall genommen. Damit hatten wir unseren Frühsport auch gleich hinter uns.
Noch vor den Zwölf Aposteln wollte ich zu den Gibson Steps, denn hier kommt man schön an den Strand runter und hat eine tolle Perspektive auf den Felsen. Die Voraussetzungen waren auch perfekt, denn nur bei Niedrigwasser kann man runter an den Strand. Aber wie der Name Gibson Steps schon sagt, sollten hier ein paar Stufen auf uns warten. In diesem Fall “nur” 86 Stufen, diese waren dafür teilweise deutlich höher als beim vorherigen Wasserfall. Auch war die Treppe so eng, dass teilweise nur eine Person Platz hatte. Unten dann angekommen war ich auch schon im Fotomodus. Das Licht war fantastisch und eine Langzeitbelichtung lies einfach die Menschen verschwinden und die Wellen so schön weich aussehen. Eigentlich war jetzt schon zufrieden und etwas kaputt, dass wir aus meiner Sicht gerne die Zwölf Apostel hätten auslassen können, zumal ich mich nicht wirklich an sie erinnern konnte.
Der volle Parkplatz und die zig Menschen luden auch nicht dazu ein länger zu verweilen. Na gut, wir können ja nur mal einen Blick werfen. Was ich dann sah hat mich völlig geflashed. Wow, wie schön sie in diesem Licht aussehen.
Was dann kam hätte ich am liebsten gefilmt und Euch hier gezeigt. Ich suchte nachdem perfektem Standort für ein Foto, fern ab von den Lookouts, die meist völlig überfüllt und aus Holz waren, so dass es immer Bewegung durch kommen und gehenden Personen gab. Kein guter Standort für mich, da ich mit einem Stativ fotografieren wollte, um das perfekte Bild zu machen. Außerdem wollte ich möglichst einen schönen Vordergrund oder eine andere Perspektive haben.
So stellte ich mich einfach am Rand des Weges oder 5m vor oder nach dem Lookout auf. Was dann passierte brachte mich zum Schmunzeln. Innerhalb einer Minute war ich umringt von Personen, die genau aus meiner Perspektive auch ein Foto machen wollten, teilweise kamen sie so nah, dass ich aufpassen mußte, dass sie nicht mein Stativ berühren. Was es ausmacht, wenn man mit einen Stativ fotografiert…
Ein Klick auf das Bild zeigt es in groß an…