77 Tage Australien

Wochenrückblick 06 – Die Australischen Alpen

Shitwetter in Australien

Der Montag startete gleich mit einer SMS auf unseren Handys. New South Wales warnt vor Überschwemmungen. Ups. So langte der Ausblick auf die Fitzroy Falls auch ganze 100 cm. Und ich musste, weil ich unbedingt ein Bild mitnehmen wollte, das Bild im Schutze einer Brücke machen. Nicht vom Wasserfall sondern vom Fluss darunter.

So waren die Erlebnisse auch eher unspektakulär. Highlight: Wie besuchten die erste Bäckerei ohne Bargeldzahlung und der Kaffee war lecker. Kaffee können die Australier!

 

Pebbly Beach und der Riesenburger

Das Wetter hat mal zum Ausschlafen eingeladen. Danach ging es dann zu einem unserer Lieblingsstrände, dem Pebbley Beach. Hier trifft man immer auf einheimische Tiere. Diesmal wurden wir fast umzingelt von Kangaroos. Das war schön, diese wilden Tiere so nah zu sehen und wie sie galant über Bäche springen. Tolle Tiere.

Wir erkundeten dann noch etwas die Umgebung und landeten dann bei diesem leckeren kleinen Café. Wow, war das sauber! Ich bestellte einen Double Beef Burger. Und es war bis auf das Brötchen alles doppelt, doppelt Frikadelle, doppelt Käse, doppelt Speck. Das Brötchen war nur gross. Serviert wurde mit einem Messer und einer Serviette. Sorry, selbst der halbe Burger war immer noch zu gross für meine große Klappe… Zum Glück hat keiner meine ersten Versuche ihn zu essen auf Youtube gestellt, ich wäre wohl Teil dieser Sendungen geworden, die Nachts das Best of von Youtube zeigen.

Ich ging rein um eine Gabel zu fragen, da sah ich, dass die Stühle hoch gestellt waren. Okay, dass war der Grund, warum alles so perfekt sauber war. Sie hatten eigentlich schon Feierabend. Aber hier in Australien ist der Kunde wirklich König, was uns etwas peinlich war. In Deutschland würde man hören, man solle sich gehackt legen und könnte morgen wieder kommen. Das würde man hier nicht hören. Ich bekam meine Gabel und der Koch sagte, ja, der Burger wäre wohl wirklich gross… Und wir wurden wieder einmal mit einer höflichen Selbstverständlichkeit bedient. DANKE!

Kosciusko Nationalpark

Es sollte diesmal auf dem schönsten Weg und nicht auf dem schnellsten Weg zum nächsten Nationalpark gehen. Und auch hier war mal wieder der Weg das Ziel. Wir durchfuhren in einer angenehmen Reisegeschwindigkeit durch wunderschöne Landschaften. Da es hier fast keinen Verkehr gab, konnten wir auch öfters einfach anhalten für einen Fotostopp. Und auf der Strecke sollten wir dann auch unseren ersten Wombat sehen. Man was war die Freude groß! Es später am Rechner habe ich gesehen, dass er schwer verletzt war, wohl ein Kampf mit einem Dingo.

Aber wir sahen auch einen Prachtstaffelschwanz (der Vogel mit dem blauen Kopf). Den wollte ich unbedingt ablichten, denn nur in der Balz hat er diese prächtige blaue Gefieder, d.h. nur für wenige Wochen. Danach ist er deutlich unauffälliger. Wahnsinn, wie farbenprächtig hier die Vögel sind. Exotischer sind nur die Deutschen Namen dafür. Prachtstaffelschwanz

Angekommen beim Koscius Nationalpark sieht man noch immer die vielen Reste vom großen Waldbrand in 2003. Die silbergrauen Bäume ragen als Mahnmal in den Himmel, aber so langsam erreichen die neuen Bäume die Höhe der alten und es wirkt alles schon etwas grüner als vor drei Jahren.

Die Gegend um Jindabyn, gelegen an einem großen Stausee, ist wunderschön und lud uns auch gleich am nächsten Tag zu einer großen Rundtour ein. Die Farben, die wir dort gesehen haben waren einfach unbeschreiblich!

An einem See haben wir dann auch unsere ersten Emus gesehen. Sie werden bis zu 190 cm groß. Tolle Vögel.

 

Weihnachten in Jindabyn

Wie wir nach unserer Tour nach Hause zum Appartement kamen, trauten wir unseren Augen nicht. Was leuchtet da in der Seitenstraße? Wahnsinn. Da hat jemand wirklich ALLE leuchtenden Weihnachtsdekorationen, die es in Australien gibt, eingekauft und sein Haus damit geschmückt. Als wir ihn fragten, ob wir ein Foto machen dürften, hat er uns in seinen Garten eingeladen und uns einen Bonbon aus seinem Süßigkeiteneimer geben. Zum Schluß hat er gefragt ob wir etwas Spenden möchten, nein, nicht für ihn, sondern für den Kindergarten schräg gegenüber. Tolle Geste!

Das Städchen Bright und die Musik

Bei unserem Zwischenstopp sind wir diesmal direkt in der Ortsmitte untergekommen, so dass wir zu Fuss zum Essen gehen konnten und ich auch ein Bierchen trinken konnte. Es gab Burger. Für Kerstin wohl den leckersten Vegi-Burger in Australien mit Kürbis und für mich die Variante mit Waygu-Rind. Kochen können die Australier!
Auf dem Hinweg hörten wir auch schon Musik und nach dem Essen wollten wir dann auch wissen, wer da gesungen hat. Ein kleines Cafe am Fluss bietet Musikern die Möglichkeit zu singen und so war es ganz lauschig draußen, wie in einem Park, der Musik zuzuhören und dabei ein leckeres Bierchen zu trinken. Es gibt in Australien wirklich viele gute Musiker.

50 m weiter hörten wir dann auch Musik aus der lokalen Craft-Bier-Brauerei. Zwei Gründe für mich hier auch einmal reinzuschauen. Was wir hier dann sahen, war eher die Australische Version von DSDS also ASAS (Australien sucht den Australischen Superstar). Sie nannten es Offenes Mikrofon. Wenn man bei Karaoke noch einen Text ging es hier ohne oder mit eigenen Texten. Da sang der “Brighten Brewer Man” davon wie ihm die Touristen auf den S… gehen und F.. you Tourists. Irgendwie fühlt man sich angesprochen, wenn mal als einziges Touristenpärchen unter Locals sitzt. Aber ich kann ihn verstehen. Bright wird gerne als Zwischenstopp gerade von den Motorradfahrern genutzt, die dann mir ihren lauten Maschinen zwischen den Kreiseln immer hin- und herfahren um zu flanieren. Es folgt ein schüchternes Mädchen mit einer ordentlichen Röhre und eine skurrile Familie, ein Ehepaar in unserem Alter mit ihrem alten Herren…

The Great Alpine Road 

Diese Straße überquert die Australischen Alpen. Das schönste Stück führt auf einer Höhe von über 1.700m durch die Landschaft mit traumhaften Blick über das Land. Aber zuerst haben wir mit einem Lookout angefangen. In 99% der Fälle lohnt es sich diese Lookouts anzufahren. Auch hier beim Mount Buffalo hat es sich gelohnt. Dieser sehr felsige Lookout hat mich fasziniert, weil viele Felsen so aussehen, als ob sie gleich runterfallen würden. Aber sie liegen da schon Jahrhunderte so. Von dort aus ging es dann noch einmal etwas höher zum Horn Summit. Dort glitten dann auch die Wolken am Aussichtshäuschen vorbei und der Ausblick war noch einmal schöner. Ich liebe es, wenn ich soweit gucken kann…

Über gefühlt 1.000 Serpentinen ging es zum Skigebiet der Australier. Mit fantastischer Aussicht. Ich fahre auch schon wie ein Australier. Nicht einmal ist es mir passiert, dass die Autos links ranfahren um mich vorbeifahren zu lassen 🙂  Froh, dass sie mich nicht mehr hinter sich haben, sieht man sich dann ein paar Kilometer wieder, wenn ich mit dem Stativ irgendwo am Straßenrand stehe.

P.S.: Ich liebe es ja hier das Eis zu probieren. Aus unserem Haus gab es diese Woche: Golden Gaytime, eine weitere Variante. Echt lecker, Danke Franzi für den Tipp. Und ein echt cooler Name für ein Eis!

 

Ein Klick auf das Bild zeigt es in groß an…