77 Tage Australien

Wochenrückblick 05 – Berg- und Talfahrt

Noosa und Umgegend

Am Montag waren wir auf “Explorer”-Tour und haben die Umgegend von Noosa erkundet. Besonders gut hat uns das kleines Städtchen Manley gefallen. Es hat alles was man für einen angenehmen Kurzaufenthalt benötigt. Drei Buchläden, eine Fromagerie inkl. selbstgemachtem Eis sowie die Galerie von Ben Messina, einem tollen lokalen Fotografen. Zurück sollte es dann zum Lookout der Glashouse Mountains gehen. Das Navi hat auch immer tolle Wege gefunden, die dann aber leider immer im Nirwana endeten. So haben wir aber echt schöne (Menschenleere-)Ecken gesehen mit viel Natur. Am schönsten war der Bachlauf an dem gleich drei Kingfisher (“Eisvögel”) waren.

 

Everglades

Die Bootstour am Sonntag hat uns schon sehr gefallen, als haben wir uns für eine Everglades-Tour entschieden, welche ich Kerstin zu Ihrem besonderen Geburtstag geschenkt habe. Vorab gab es aber erst ein leckeres Frühstück, bei mir mit Flusskrebsen, eine gute Vorbereitung auf den Mittwoch, wie sich später herausstellen sollte.

Die Tour war sehr gut gebucht und wir haben durch unsere Anwesenheit deutlich den Altersdurchschnitt gesenkt. Das alte Boot war dann auch solche Massen nicht gewohnt. Somit durften wir gleich zu Beginn der Fahrt das Boot austarieren. Die längeren Personen sollen die Gangplätze nehmen und die kleineren Personen die Fensterplätze. Jackpot! Die ältere, kleine Dame auf dem Gangplatz (ich hatte mir natürlich schnell einen Fensterplatz gesichert um schöne Bilder zu machen) schaute zu mir hoch und frag mich höflich ob ich oder sie länger wäre. Verstanden. Wir tauschten die Plätze. Damit war es dann vorbei mit den Fotos aus dem Fenster…

Ich nutze dann jede Gelegenheit um vom riesigen Vorschiff (2 x 1 m) Bilder zu machen. Und mein Gangplatz war dann zum Schluß der Tour auch goldrichtig, als der Guide uns auf den Weißbauchseeadler aufmerksam machte. Zum Glück war die Tür zum Vorschiff auf, denn ich wäre auch durch das Glas gegangen. Da ich die Kamera immer auf meinem Schoss griffbereit hatte, konnte ich dann auch ein schönes Bild von ihm machen, bevor er wenige Sekunden später schon die Flucht ergriffen hatte. Wir hatte ich diese breite und dankbare Grinsen im Gesicht. Nicht oft hat man den Adler so nach vor der Linse.

Farmleben

Am Mittwoch ging es dann zu Franzi und James. Und wieder einmal zeigt sich, dass der Weg das Ziel ist. Australien hat wirklich schöne Plätze zu bieten, aber was mich fast noch mehr interessiert sind die Fahrten dahin. Wir versuchten es vorab wieder mit unserem Glasshouse Mountains Lookout. Diesmal haben wir auch eine asphaltierte Straße gefunden, die dorthin führte. Aber leider hat uns das “Hamburger Wetter” in Australien, pünktlich zum Sommeranfang, gefunden 🙁 Wir konnten knapp 50 m gucken. Ich versuchte ein paar Aufnahmen aus der Überdachung heraus, aber es ist für mich nicht wirklich herausgekommen, außer ca. 30 Moskitostiche, ca. 40 tote Mosiktos. Und dass man bei Regen Schutz vor Moskitos hätte ist ein Märchen. Rechtzeitig vor Beginn des Regens suchen sie sich Lookouts und warten im Trockenen auf die Touristen. Für mich wurde es erst erträglicher als eine kleine Asiatische Reisegrupppe mit noch leckerem Blut vorbeikam. Kerstin guckte sich das alles schmunzelnd an, denn wenn ich in Ihrer Nähe bin, dann hat sie nicht das Moskitoproblem sondern ich…

Es ging wieder einmal durch Weinanbaugebiete, Berge und wunderschöne Natur. Bei der Mittagspause an einem See konnten wir das Training von einem Speedbootfahrer und beobachten, wie hunderte von Kormoranen zu ihrem Nachquartier zogen. Spannend!

Dann wurde es auf einmal flach. Ganz flach. Und es fingen die Farmen an. Und gelegentlich war da ein Deich mitten auf dem Feld?! Später sollte ich erfahren, dass dies kein Deich sondern große künstlich angelegt Becken sind, die die Felder dann bewässern.

Auf der Weg zu den beiden, James arbeitet auf einer riiiiiieeeesigen Farm, war ich überwältigt von den Dimensionen. Wahnsinn! Und dank den beiden konnten wir einen Blick hinter die Kulissen werfen. Wahnsinn (Sorry, für die Wiederholung) wie hier im ganz großen Stil z.B. Baumwolle angebaut wird.

Kurz nach unserer Ankunft sollten wir auch den Grundstein für unser Mittagessen legen. Es sollte nämlich selbstgefangene Flusskrebse geben. Also ging es mit einem Jeep a la Daktari zum Rückhaltebecken und dort wurden dann die Netze ausgelegt. Und schon zwei Stunden später hatten wir die ersten Exemplar im Eimer. Sie wurden dann zur Waschküche gebracht. Auch der nächste Morgen war vielversprechend und es sollte genug für unser Mittagessen sein. What lecker, wie frische Flusskrebse schmecken. Jetzt sind wir versaut, denn so frisch, werden wir nie wieder Flusskrebse essen können. Natürlich gab es auch ein richtiges Aussie BBQ mit T-Bone-Steak und auch sonst sollten wir nicht am Hungertuch nagen. DANKE noch einmal für die tolle Gastfreundschaft! Es war sooooo schön bei den beiden. James hat mir dann auch noch am Donnerstag Abend die Farm und Fuhrpark gezeigt und alles erklärt. Ich war sichtlich beeindruckt.

Blue Mountains – Abends, Nachts, Morgens

Es ging zu den Blue Mountains. Kurzfristig haben wir unsere Unterkunft noch gewechselt und haben uns für ein Motel, welches nur 4 min vom Echo Point (DER Aussichtsplatform für die Blue Mountains) liegt entschieden. Die Wettervorhersage war nicht so gut. Typisches Hamburger Wetter hat uns eingeholt. Heimatgefühle kamen auf #nicht!  Gegen Abend klärte es etwas auf und es ging für uns zum Echo Point. Zwischen 9.00 und 16.00 Uhr bekommt man ohne Ellenbogeneinsatz gar nicht zu einem gute Bild, aber zum Sonnenaufgang oder -untergang kann man die Anzahl der Touristen an beiden Händen abzählen. Frag’ mich nicht warum…

Was wir dann sahen, kann ich schlecht mit einem Bild festhalten. Deshalb habe ich es mal mit einem Video versucht:

Das Wolkenspiel…

 

Zur Nacht klarte es noch einmal auf und es zog es mich noch einmal zum Echo Point. Blue Mountains mit Sternenhimmel. Muss man gesehen haben!

Und natürlich ging es gleich morgens auch zum Sonnenaufgang wieder zum Echo Point. Ich liebe diesen Ort!

Später entdeckten wir dann einen noch schöneren Platz um sich die Blue Mountains anzuschauen, fast ungestört kann man den Ausblick hier geniessen. Das liegt vielleicht daran, dass eine unasphaltierte Straße hier hinführt und zum Lookout gefühlt tausend Stufen zu überwinden sind. Runter ging es ja, aber der Rückweg…  Aber für diesen Ausblick hat es sich gelohnt. Hammer!

Der Wochenrückblick kam diese Woche leider nicht zum Montag, aber das Video und ein paar Bilder brauchten einfach etwas mehr Bearbeitung…

Ein Klick auf das Bild zeigt es in groß an…