Tag eins
Wir kommen bei strahlendem Sonnenschein an und es ist ein Gefühl wie nach Hause kommen. Wie sehr haben wir uns gefreut nach genau drei Jahren wieder genau hierher zu kommen. Alles sieht noch einmal etwas schöner aus. Es ist der Blick, wenn man etwas das zweite Mal trifft oder anschaut. Alles wirkt etwas intensiver und vertrauter.
Diesmal übernachten wir in einem Vier-Bett-Zelt zu zweit. Nicht weit weg von Strand, aber hier ist nie etwas weit weg. Das Zelt ist gemütlich und das obere Bett dient zur Gepäckablage. Bei Kerstin liegen die Klamotten, bei mir die Technik. Der Spalt zwischen oberen und unterem Bett ist nicht gross und bedarf einer besonderen Technik damit ich mich hinlegen kann. Dieser Spalt wird noch einmal verringert durch die Holzleiter, die nach oben führt. Kerstin und ich schauen uns an und wissen einer von diesen Holzbalken wird noch für einen von uns für Kopfschmerzen sorgen. Sonst ist es aber echt schön gemütlich hier.
Nein, es gibt hier keine Zimmerschlüssel, die würde man auch nur am Strand verlieren. Hier gibt es keine Kriminalität. Ein besonderes Gefühl, seine Sachen einfach liegen lassen zu können um ein paar Fotos zu machen ohne sich Sorgen um sie machen zu müssen.
Wir geniessen, die Wärme, die Sonne und gucken von der Bar wie sich langsam das Hausriff mit Wasser füllt. Ich wünsche mir schon beim ersten Schnochelgang, ein Bild von einer Schildkröte. Die Bestellung habe ich abgegeben beim Universum und wie ich später feststellen sollte, sollte das Universum liefern und wie!
In der Zwischenzeit fotografiere ich einen grauen Reiher, der versucht Boot zu fahren, mache ein paar Mutter und Kind Porträts und probiere die Timelapse-Funktion der Sony-Kamera aus. Dann schreibe ich ein paar Mails, die aber erst in ein paar Tagen raus gehen werden und verschlinge zwei Leseproben von zwei Büchern und ärgere mich, dass ich sie mir nicht gleich gekauft und somit runtergelanden hatte, waren sie doch so viel versprechend. Jetzt vermisse ich kurz einmal das Internet.
Es ist wirklich ein kleines Paradies hier und man kann mal die Seele baumeln lassen.
Zum Sonnenuntergang ging es dann ins Wasser. Und es sollte nicht lange dauert und ich traf auf eine Schildkröte und habe sie mit der Kamera begleitet. Mein Herz schlug höher und mein breites Grinsen ging über das ganze Gesicht. Es ist so schön mit Ihnen zu schwimmen, sie machen einfach ihr Ding und lassen sich durch niemanden ablenken.
Als dann die zweite dazu kam habe ich mich fast verschluckt. Was für ein Moment! Umso mehr freute es mich später als ich sah, dass ich auch beide auf ein Bild bekommen hatte.
Tag zwei
Kerstin weckte mich sehr früh und sagte, da würde etwas geschehen, was nur alle drei Monate passieren würde. Ein großes Schiff würde beim Leuchtturm anlegen. Also nahm ich alle Kameras an den Mann und es ging zum Leuchturm. Man hörte auch schon die Fahrzeuge, die halfen das Schiff zu entladen. Da war es nun. Okay, als Hamburger fangen bei mir die großen Schiffe erst bei 380m an. Aber wenn ein Schiff 1/5 des Durchmesseres der Insel hat, dann gilt es hier als gross. Man muss halt alles in Relation sehen. Es war spannend das Entladen zu beobachten.
Dann ging es bei drohenden Regen wieder ins Wasser und Kerstin entdeckte gleich ihre erste Schildkröte. Man, was strahlte ihr Gesicht! Und es sollte wieder nicht bei der einen Schildkröte bleiben. Es ist einfach unbeschreiblich hier, ich versuche es trotzdem. Ein Starkregen zwang uns dann im Zelt zu bleiben und wir haben ihn für einen kleinen Foftein genutzt.
Nachmittags habe ich dann versucht die spannende Lichtsituation einzufangen, habe etwas am Wochenrückblick geschrieben, etwas gelesen und mich mit Mack, dem Barmann über das Leben und Dankbarkeit unterhalten. Zum Schnorcheln war es dann Abends zu kalt.
Und jetzt weiß ich auch warum es in den Toiletten keine Moskitos gibt. Der Grund ist grün und ihr findet ihn unten bei den Bildern 😉
Tag drei
Wir starten mit einem guten Frühstück, denn es sollte mit dem Glasbodenboot rausgehen zum Schnorcheln. Ich beginne mit fluffige Pancakes mit dickflüssigen Ahornsirup. Danach gehe ich zum Grill und spreche mit dem Koch über gutes Essen, wie es ist hier zu arbeiten und die Stimmung im Team, während er mir ein Käseomelett zubereitet. Ein guter Start für den Tag.
Beim Warten bis zum Start der Fahrt mit dem Glasbodenboot machen wir Sozialstudien. Als erstes Treffen die Deutschen ein. Als sie komplett sind, sie machen die Hälfte der Teilnehmer aus, kommt das Schweizer Pärchen und es folgt der Rest. Zum Schluss kommt noch ein junger Asiate, braungebrannt und durch Bodybuilding gestählt.
Alle schweigen, nur das deutsche „Managerpaar” mit großer Tochter nörgeln etwas unverständliches.
Es geht los und wir gucken uns erst einmal dass Außenriff von Oben an. Es wird bunter und die Fische werden größer. Wir haben Glück und die See ist nicht so rauh. Jetzt soll es ins Wasser gehen. Vor uns liegen mehrer Schluchten zwischen dem Riff. Wir schwimmen gehen die Strömung und auf einmal sehe ich etwas großes. Ihr müsst Euch jetzt vorstellen wie ich mit meinen Armen zeigen will wie groß. Meine Arme gehen immer weiter auseinander bis sie voll ausgebreitet sind. So groß nein, etwas größer war die Schildkröte, die plötzlich auftauchte. Hammer! Ich habe noch nie eine so große Schildkröte gesehen. Und sie schwimmt so elegant durch das Wasser. Ich versuche ihr zu folgen. Sie gleitet so majestätisch durch das Wasser. Was sie wohl schon alles gesehen hat, schiesst es mir durch den Kopf. Wo ist der Pauseknopf, wo man einfach einmal das Leben anhalten kann…
Jetzt fängt es auch an zu regnen. Ein uriges Gefühl, das warme Wasser des Ozeans und die etwas kühleren Tropfen des Regens am Köper zu spüren. Leider höre ich jetzt den Singalton vom Boot und ich muss wieder zurück. Dort erzählt mir Kerstin dann u.a. von dem farbenfrohen Tinenfisch, den sie gesehen hat. Schön, war es…
Wie es dann zurück ging redete jeder mit jedem, was er denn alles gesehen hätte. Was gemeinsame Erlebnisse doch mit Menschen machen…
Zum Mittag gab es dann die weltbesten Tintenfischringe. Eigentlich wollten wir nichts essen, aber dann bestellte das Paar neben uns Fish&Chips und besagte Tintenfischringe. Dann konnten wir nicht anders. Schmeckte der Tintenfisch bei Dimitri, unserem Lieblingsrestaurant, schon sagenhaft, waren diese noch einen Tick besser.
Abends ging es noch auf die Nacht-Glasbodenboot-Tour und von unserem jungen Tourguide kam sehr häufig „Oh, that‘s cool” oder „Oh, that‘s really cool” wenn wir den „kriechenden Hai” einen besonderen schwimmenden Wurm oder, oder gesehen haben. Am Strand wurden wir dann noch von vielen kleinen Krebsen empfangen, die am Strand gerade Party machten.
Was für ein schöner Abschluss einer fantastischen Zeit hier auf der Insel! DANKE an alle Mitwirkenden!
Ein Klick auf das Bild zeigt es in groß an…